Löwenmensch und Maske

Die Figur wurde 1939 auf der Schwäbischen Alp bei Grabungen entdeckt und ist heute in der Ausstellung des Museums Ulm am Marktplatz zu sehen: http://www.loewenmensch.de/ausstellung.html

Eines der ältesten je entdeckten Kunstwerke überhaupt ist die vor ca. 35’000-40’000 Jahren geschnitzte Löwenmensch-Figur aus Elfenbein. Sie stellt eine menschliche Figur mit Löwenkopf dar. Die Figur ist ein eindrucksvoller Zeuge der geistigen Vorstellungswelt unserer Vorfahren aus der letzten Eiszeit. Offenbar war die Maske und damit die Verwandlung in der Vorstellungswelt eines anderen Wesens, das eingehen in der Masse und hier die Verschmelzung mit der wilden Bestie des Löwen bereits für die Menschen in der prähistorischen Kultur von vor vierzigtausend Jahren wichtig. Dazu hier ein paar ev. nützliche und weniger oder mehr zutreffende Gedanken und Zitate.

Die Künstlerin und Buchautorin Eleanor Davis zeichnet ein solches Mischwesen in ihrem empfehlenswerten Buch namens “Why Art?” (erschienen 2018 bei Fantagraphic Books):

Mappaemundi – von Weltkarten und Weltanschauungen

Julia Mia Stirnemann, Juliamia Grafik, www.juliamia.ch, 2018

Dieses bemerkenswerte Buch ist noch nicht mal auf Perlentaucher.de vorgestellt worden: Die Dissertation von Julia Mia Stirnemann ‘Über Projektionen: Weltkarten und Weltanschauungen – Von der Rekonstruktion zur Dekonstruktion, von der Konvention zur Alternative’, 2018 stellt die Karten der Welt als Projektion der menschlichen Sicht und Vor-Stellungen auf die Welt dar und bringt damit die geometrische Darstellung auf einer Fläche und den psychologischen Begriff des gedanklichen Bildes einer Vorstellung, Erwartung, Illusion eigener Gefühle und Wünsche in Zusammenhang (siehe Bedeutung Punkt [2] und [3] auf https://de.wiktionary.org/wiki/Projektion). Projektion als «Projiezierte Welten» – da scheint die Autorin ‘Die Welt als Wille und Vorstellung’ anhand von spezifischen Aspekten von Karten einprägsam zu erklären. Empfehlung: unbedingt lesenswert, eine spannendes Arbeit und Dissertation, die nicht nur das kartografische Fachpublikum begeistert und auch die Möglichkeit für eigene Experimente bietet.

Verlagsseite/Download/Bestellung: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4611-5/ueber-projektionen-weltkarten-und-weltanschauungen/
Das Buch ist Creative Commons Attribution 4.0 lizensiert und steht als PDF frei zur Verfügung.

Weitere Links, Karten und Dekonstruktionen von Julia Stirnemann:

Kakerlaken auf Rädern

CC-0:This image or file is a work of a United States Department of Agriculture employee, taken or made as part of that person’s official duties. As a work of the U.S. federal government, the image is in the public domain.

Eine neue Studie mit dem Namen “Dehumanization of cyclists predicts self-reported aggressive behaviour toward them: A pilot study” (Enthumanisierung von Radfahrern prognostiziert selbst-gemeldetes aggressives Benehmen gegenüber ebendiesen: Eine Pilotstudie) der Monash University und University of Melbourne, Australien besagt, dass Autofahrer die zweirädrigen Verkehrsteilnehmer nicht als gleichwertige Menschen wahrnehmen würden und daraus aggressives und “feindliches” (Fahr)Verhalten erst entstehen könne.

Wer ist nun glücklicher?

“Wer ist nun glücklicher? Die harmlosen, nackten Wilden, die in inniger Berührung mit der Natur leben, ohne sie meistern zu können, oder wir hochzivilisierten Menschen, die wir die Natur in unseren Bann geschlagen, aber an Naturnähe verloren haben?”

Fritz Kahn, 1933

Buch über Fritz Kahn, Infografik-Pionier und Gynäkologe, Köln 2017
http://www.fritz-kahn.com

Run and hide

We are told that fighters are the heroes, that we need to confront the conflicts rather than run away from them. Christopher McDougall tells a different story about the Tarahumara people of Mexico in his Book “Born to Run” 2009. These people live, talk and play games still like their ancestors, the Aztecs of the north of Mexico valley desert region, not because they went into a fighting mode when the Spanish ships arrived in the new world, but because they ran away and hid themselves in caves at the stone walls of the Copper Valley (Chihuahua province).

McDougall describes timid but tough people which astonishingly for him as a westerner (or better northerner) could run for miles without seemingly getting tired. The Tarahumara people or Rarámuri as they are called in their language and means ‘the light-footed one’ or ‘those who run fast’ would run for 250 km and not on super fancy Nikes but in their traditional sandals. And on some holly days the Rarámuri would organise a multi day race where everybody of the tripe would take place. Started out with a special meal consisting of maiz and beans the race consists of several days of running marathon after marathon and that not enough, they would kick a wooden ball between each other while running.

McDougall describes their running technique of stepping on to the ground with their forefoot, while almost barefoot as a possible reason for a healthy running technique without our normal injuries, very adapt to the human body other than the invention of the waffle cushioning of our modern day sports shoes. He mentions Daniel Lieberman, a biologist, researcher and runner too, who describes African tribes people who like the Rarámuri go on persistence hunts for dear “chasing an animal for hours until it overheated” https://www.nytimes.com/2009/10/27/health/27well.html

So maybe we should consider running away, running barefoot on little cushioning and hunting without bow and arrow (or without a shopping cart), but ‘sweating’ our prey down for dinner the default human condition.

Sources: